„Es gab nichts, was wir tun konnten. Wir haben keine Truppen in Kabul.“ Mit diesen Worten reagierte die Sprecherin der Vereinten Nationen, Sylvana Foa, am 27. September 1996 auf die Frage eines Journalisten, ob die Vereinten Nationen die Entführung des ehemaligen afghanischen Präsidenten Nadschibullah aus dem UN-Compound in Kabul und seine anschließende Ermordung durch die Taliban hätten verhindern können. In Tagen, in denen in Afghanistan die Sorge vor einem erneuten Bürgerkrieg wächst, droht auch die UN-Mission erneut an der Seitenlinie zu landen.
Als die United Nations Mission in Afghanistan (UNAMA) am 28. März 2002 ins Leben gerufen wurde, waren die Vereinten Nationen in Afghanistan keine Unbekannte. Millionen Afghaninnen und Afghanen waren in den Jahren zuvor auf die humanitäre Unterstützung der UN angewiesen. Gerade in den 1980er Jahren führten die UN die Vermittlungsversuche zwischen den USA, der Sowjetunion, Pakistan und den Mudschaheddin-Rebellen an, die letztlich zu den Verträgen von Genf führten. Auch in den 1990er Jahren traten die Vereinten Nationen immer wieder als Vermittler im inner-afghanischen Bürgerkrieg auf.
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