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Die lettische Industrie konnte einen Erfolg feiern. Finnland und Lettland betreiben ein gemeinsames Entwicklungsprogramm, mit dem die Mobilität der Armee verbessert werden soll. Auf einem Industrietag haben jetzt die Industriepartner den lettischen Streitkräften und dem Verteidigungsminister – nach eineinhalb Jahren gemeinsamer Entwicklung – das Patria 6×6-Fahrzeug vorgestellt. Bei der Veranstaltung haben Vertreter der lettischen Streitkräfte die Eigenschaften und die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs unter Bedingungen, die den tatsächlichen Einsätzen und der Nutzung des Fahrzeugs entsprechen, getestet. Hierzu gehörte auch die Überprüfung der Ladekapazitäten des Fahrzeugs.

Wichtiges Ziel des industriellen Netzwerks ist die Beteiligung Lettlands an der Wertschöpfung und eine gewisse Autarkie mit einer kosteneffizienten Lieferkette. Dieses gemeinsame Programm dient dazu, ein gemeinsames gepanzertes Radfahrzeugsystem zu entwickeln, einschließlich verschiedener Versionen und Unterstützungssysteme. Das Patria 6×6 wurde als Fahrzeugplattform ausgewählt.

Derzeit befindet sich das Programm in der Forschungs- und Entwicklungsphase (F&E), d.h. in der Konstruktions- und Entwicklungsarbeit, mit der die Basisfahrzeugplattform, die Versionen und das Gesamtsystem, einschließlich des Unterstützungssystems, entsprechend den spezifischen Bedürfnissen der teilnehmenden Länder weiterentwickelt werden sollen. In dieser Phase wurde das Fahrzeug auch erfolgreich mit vielen verschiedenen Fähigkeitstests getestet, einschließlich der anspruchsvollen Winterbedingungen in Lappland, der lettischen Umgebung und der allgemeinen Nutzbarkeit des Fahrzeugs.

Das gemeinsame Fahrzeugentwicklungsprogramm hat auch in anderen Ländern Interesse geweckt. Estland hat sich bereits im April 2020 dem Programm angeschlossen. „Das Programm ist offen für andere Länder, wenn alle beteiligten Länder zustimmen. Generell wird dieses gemeinsame Fahrzeugsystem die Mobilität, Kosteneffizienz, Interoperabilität und Versorgungssicherheit der Armeen der beteiligten Länder verbessern“, sagte Jussi Järvinen, Präsident der Patria-Geschäftseinheit Land..

Das geschützte Fahrzeug basiert auf dem 6×6 geschützten Fahrzeug von Patria, das erstmals auf der Eurosatory 2018 vorgestellt wurde. In dem Fahrzeug sind die bewährten Eigenschaften der XA- und AMV-Fahrzeuge von Patria kombiniert. Ein effizienter Dieselmotor mit 294 kW Leistung und einem Drehmoment von 1.870 Nm sowie die vom AMV bekannte Einzelradaufhängung sind die Basis für die hohe Geländetauglichkeit des 24-Tonners. Der Schutz gegen ballistische und Sprengstoffbedrohungen kann je nach Anforderung zwischen Level 2 und Level 4 nach STANAG 4569 realisiert werden.

Gerhard Heiming