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Auf der Suche nach einem Nachfolgesystem für die ca. 600 Light Armoured Vehicle LAV-25, die seit den 1980er Jahren genutzt werden, hat das U.S. Marine Corps (USMC) am 30. März 2021 die Prototypenphase für das Advanced Reconnaissance Vehicle (ARV) im Wettbewerb gestartet.

Gefordert ist eine aufwuchsfähige Systemplattform mit einer offenen Architektur. Das ARV soll ein angebundenes unbemanntes Flugsystem mit Autostart und Rückholfunktion enthalten. Robuste Gefechtsfeldmanagement– und Kommunikationssysteme sollen integrierbar sein. Für den Prototypen wird ein Lockheed Martin Stalker UAV (Unmanned Aerial Vehicle – unbemanntes Luftfahrzeug) zur Verfügung gestellt. Die Gewichtsforderung beträgt maximal 18,5 Tonnen. Vier Fahrzeuge sollen gleichzeitig auf einem Ship-to-Shore-Connector (SSC), dem LCAC 100 (Landing Craft Air Cushion – Luftkissenlandeboot), transportiert werden können.

Textron Systems, der Hersteller des LCAC 100, hat hierzu am 4. Mai seinen Prototypen Cottonmouth mit integrierten Multispektrumsensoren vorgestellt. Das für die Beweglichkeit im Wasser mit zwei Strahldüsen ausgerüstete 6×6 Fahrzeug, wird von zwei Personen bedient und bietet Transportraum für fünf zusätzliche Einsatzkräfte. Das Situationsbewußtsein wird durch die „see-through“-Technologie des IronVision System von Elbit unterstützt.

Das USMC beabsichtigt, drei Aufträge für ARV-Prototypen zu vergeben und diese anschließend zu testen und zu bewerten. Zwei sollen für die ab 2024 vorgesehene Entwicklungsphase ausgewählt werden. Die anschließende Produktion der ca. 500 Fahrzeuge soll über einen Zeitraum von fünf Jahren erfolgen.

Soweit bisher bekannt, hat General Dynamics Land Systems gleichfalls ein Angebot für den Prototyp ARV eingereicht. Der mögliche Mitbewerber BAE Systems, die bereits das Amphibious Combat Vehicle des USMC herstellen, hat ein diesbezügliches Engagement bislang nicht bestätigt.

Wolfgang Gelpke