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Noch vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden war im Dezember 2020 eine der verheerendsten Cyberattacken („SolarWinds“) auf die USA entdeckt geworden. Das Ausmaß und die Komplexität des Angriffs sowie die bisherigen forensischen Digitaluntersuchungen lassen aus Sicht der neuen US-Regierung und der US-Cybersicherheitsexperten keinen Zweifel daran, dass dieser Hackerangriff von einem der russischen Geheimdienste direkt oder durch eine Hackergruppe unter ihrem Einfluss durchgeführt wurde.

Die US-Reaktion wird auch Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen haben. Diese sind ohnehin durch das Nord Stream 2-Gaspipelineprojekt belastet. Dass die USA gegenüber Russland einen schärferen Ton anschlagen, wurde auch deutlich, als US-Präsident Biden selbst wenig diplomatisch den russischen Präsidenten Putin kürzlich sogar als „Killer“ bezeichnete – es ging damals unter anderem um den Giftgasanschlag auf den russischen Oppositionspolitiker Aleksej Nawalny.

Mittlerweile wurde ein zweiter schwerer Cyberangriff bekannt, der im März 2021 auf Microsoft Exchange zielte und dessen potentieller Schaden wohl noch größer ist. Dieses Mal wurde eine chinesische Hackergruppe mit dem Namen „Hafnium“ identifiziert, die den chinesischen Geheimdiensten zugerechnet wird. Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen definieren sich mehr denn je als globale Machtrivalität. China fordert den weltweiten US-Führungsanspruch vor allem in Asien heraus.

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