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Für die Aufklärung und Identifizierung im maritimen Einsatz (AImEG) erhält die Marine drei weitere Drohnensysteme mit dem unbemannten Fluggerät Skeldar, das die Bundeswehr „Sea Falcon“ nennt. Nach dem Plazet der Bundestagsausschüsse durch eine 25-Mio-Euro-Vorlage am 14. April 2021 kann das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Entwicklungs- und Beschaffungsvertrag mit dem Hauptauftragnehmer ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH abschließen.

Von den 80,3 Millionen Euro für das gesamte Vorhaben sind 52,6 Millionen Euro für die Entwicklung im Zeitraum 2021 bis 2023 vorgesehen. Darin eingeschlossen ist die Projektunterstützung durch die IABG für 1,9 Millionen Euro. Für die Lieferung der drei Systeme und deren Integration auf den Korvetten sind 2024 und 2025 insgesamt 27,7 Millionen Euro eingeplant. Weitere 3,2 Millionen Euro werden vorgehalten, um ggfs. die Übertragung der Ergebnisse aus der Pilotphase zu finanzieren.

Zum Konsortium unter Führung der ESG gehören der Hersteller und Lieferant des Fluggeräts, UMS Skeldar Sweden, der Hersteller der Korvette, Lürssen Werft, und Luftfahrtelektronikproduzent CUONICS.

Ein Drohnensystem besteht aus zwei unbemannten Fluggeräten (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) Sea Falcon (Skeldar), einer Bodenkontrollstation und der Ausstattung mit Werkzeugen und Ersatzteilen. Aus der Bodenkontrollstation werden die UAV programmiert, gesteuert und ihre Sensoren zum Einsatz gebracht.

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Die Sea Falcon ist eine senkrecht startende Drohne, die 235 kg (maximales Abfluggewicht) wiegt und von 41-kW-Zweizylindermotor angetrieben wird. Damit erreicht sie eine Dienstgipfelhöhe von 3.000 Metern. Der Einsatzbereich während bis zu sechs Stunden Flugdauer beträgt 100 km mit maximaler Geschwindigkeit von 140 km/h. Als Nutzlast sind 40 kg angegeben. Die Sea Falcon ist mit einem Beobachtungsturm ausgestattet, in den elektrooptische Sensoren für Bilder im optischen und Infrarot-Bereich integriert sind. Diese werden in Echtzeit an die Bodenkontrollstation übermittelt. Zusätzlich hat die Sea Falcon eine Kamera für den Blick nach vorn.

Das Projekt AImEG ist die Fortführung des Projekts „Vordringliches Marine Unmanned Aircraft System“ (VorMUAS), mit dem die Marine vorab die Aufklärungsfähigkeit der Korvette Braunschweig verbessert. Die Braunschweig soll in der zweiten Jahreshälfte mit Sea Falcon in den Einsatz gehen.

Gerhard Heiming