Die NATO Response Force stellt Fähigkeiten für die gesamte Bandbreite von Operationen nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags (Beistandsklausel) sowie des internationalen Krisenmanagements der NATO grundsätzlich ohne geografische Einschränkung zur Verfügung.
Auch wenn die Zentrale Dienstvorschrift für die NATO Response Force (NRF) 2022ff noch nicht erlassen ist, so stellt die Kernaussage für die bevorstehende Rotation NRF 2022 bis 2024 sehr deutlich den planungsleitenden Grundsatz heraus: einen Kräfteeinsatz im 360-Grad-Spektrum.
Der Kräftebeitrag
Mit diesem 360-Grad-Ansatz gilt es auch den Kräftebeitrag des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr zu bewerten und zu planen. Nicht nur hinsichtlich des möglichen Einsatzspektrums, sondern auch in unterschiedlichsten, aber ineinandergreifenden Handlungsfeldern zur Sicherstellung einer zielgerichteten, optimalen sanitätsdienstlichen Unterstützung der deutschen Kräfte an der NRF 2022ff sowie anteilig für multinationale Truppenteile. Rund 2.100 Sanitätssoldaten und Sanitätssoldatinnen, davon mehr als 300 Notfallsanitäter, über 700 Landfahrzeuge, 17 medizinische Behandlungseinrichtungen auf der Ebene 1 und 2, 25 OP-Gruppen – um nur einige Zahlen aufzuführen, die den Umfang des sanitätsdienstlichen Beitrags zur VJTF 2023 in groben Zügen beschreiben.
Handlungsfeld Führung/Grundsatz
Landbasierte Operationen in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung erfordern einen grundsätzlich anderen Planungsansatz als Stabilisierungsoperationen. In den Planungen des sanitätsdienstlichen Kräftebeitrags sind daher neben möglichen Ausfallraten an Verwundeten die Ausdehnung der taktischen Operationsräume sowie – und das selbstverständlich im Schwerpunkt – die Sicherstellung einer robusten und durchgängigen Rettungskette sowie die Beherrschung von regelhaft auftretendem Massenanfall von Verletzten (sogenannte MasCal-Situationen) planerisch zu berücksichtigen.
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