Print Friendly, PDF & Email

In der Bundeswehr sind die Bemühungen, die in den vergangenen Jahrzehnten entstandenen Lücken bei der Munitionsversorgung zu schließen, mehr und mehr erfolgreich. Zudem wird Munition bei Übung und in der Ausbildung verbraucht. Jetzt hat die Bundeswehr 3.000 Patronen der Panzerfaust 3-IT DM72A1 bei Dynamit Nobel Defence (DND) geordert.

Soldaten schießen mit der Panzerfaust 3 auf der Schießbahn beim Camp Rødsmoen/Norwegen während der NATO-Großübung Trident Juncture 2018 in Norwegen teil, am 01.11.2018., Foto: Bundeswehr / Torsten Kraatz

Panzerfaust 3 in der Bundeswehr

Die Panzerfaust 3 diente lange Zeit als die Standard-Panzerfaust der Bundeswehr. Als DM12 mit Hohlladungsgefechtskopf wurde die Waffe 1992 in die Truppe eingeführt. Es folgten Weiterentwicklungen der Patronen, über die DM22 mit Doppelhohlladungsgefechtskopf zur DM72 als HEAT-IT-RA (High Explosive Anti-Tank-Improved Tandem-Rocket Assisted). Vor geraumer Zeit wurde dann mit der Patrone DM72A1 des modernsten Typs Panzerfaust 3-IT (Improved Tandem) eine leistungsgesteigerte Version in die Streitkräfte eingeführt. Sowohl die DM22 – mit geringen Stückzahlen – als auch die DM72A1 werden als Standard in der Bundeswehr genutzt.

blank
blank

Dem Vernehmen nach soll das Waffensystem noch länger als 2025 genutzt werden. Die Bundeswehr untersucht derzeit im Rahmen des „Konzeptes plattformungebundene Panzerabwehr der Bundeswehr“, inwiefern die Panzerfaust 3-IT auch in der Zukunft die Anforderungen an eine moderne Panzerabwehrhandwaffe erfüllen kann oder ob ein Bedarf für ein Nachfolgesystem besteht. Der Hersteller Dynamit Nobel Defence hat die Weiterentwicklung der Waffe seit geraumer Zeit eingestellt. Er fokussiert sich auf die Entwicklung der Serienreife der RGW 90 HH-T sowie RGW 110 HH-T, den firmenseitigen Nachfolgesystemen der Panzerfaust 3.

Die Bundeswehr nutzt seit mehreren Jahren die Panzerfaust 3 in der leistungsgesteigerten Version Panzerfaust 3-IT.  Die Panzerfaust 3-IT hat, je nach verwendeter Visierung, eine Reichweite von bis zu 600 Metern und kann aufgrund ihrer verbesserten Tandem-Hohlladung Panzerstahl bis zu einem Meter ohne Reaktivschutz bzw. 800 mm mit Reaktivschutz durchschlagen. Die Waffe versetzt die Panzervernichtungstrupps der Bundeswehr in die Lage, jeglichen Panzer, mit Ausnahme von Kampffahrzeugen mit abstandsaktiven Schutzsystemen, effektiv zu bekämpfen.

Waldemar Geiger