Für den Kern der Drohnenabwehr hat MBDA das Führungs- und Effektoreinsatzsystem Sky Warden vorgestellt. Das System ermöglicht das Zusammenwirken von Aufklärungs- und Überwachungselementen mit Effektoren aller Kategorien. Damit ist Sky Warden skalierbar und kann flexibel an verschiedene Einsatzumgebungen angepasst werden.
Die Bedrohung durch unbemannte Flugsysteme (Unmanned Aerial System, UAS) nimmt an Qualität und Quantität stark zu. Kleine und langsam fliegende Objekte stellen besondere Anforderungen an Entdeckung und Identifizierung. Treten unbemannte Flugsysteme in großer Anzahl gleichzeitig auf, sind die Feuerleitung und die Leistungsfähigkeit der Effektoren entscheidend für eine erfolgreiche Bekämpfung. Das bedeutet, dass es keinen einzelnen Sensor oder Effektor gibt, der die modernen oder zukünftigen Anforderungen zur Bekämpfung unbemannter Flugsysteme erfüllen kann. Sky Warden nutzt ein vernetztes Ökosystem von sich ständig weiterentwickelnden Sensoren und Effektoren, um der UAS-Bedrohung gerecht zu werden. Einsatzerprobte Bausteine werden innerhalb einer modularen, offenen Architektur genutzt und den Anforderungen der Endanwender angepasst. Zudem eröffnet sich die Möglichkeit, neue und zukünftige Sensor- und Effektortechnologien zu integrieren.
Das Sky Warden-System steuert die gesamte Abwehrkette gegen unbemannte Flugsysteme von der Entdeckung bis zur Neutralisierung. Es ist so konzipiert, dass es sowohl als integrierte Komponente in einer mehrschichtigen Luftverteidigungsarchitektur als auch in einer eigenständigen Konfiguration eingesetzt werden kann. Sky Warden kann auf einem Fahrzeug montiert oder abgesessen betrieben werden.
Das Herzstück ist ein Command-and-Control-System (C2), das das Effektmanagement übernimmt – die Koordination dieses Ökosystems aus Sensoren, Soft-Kill-Effektoren und Hard-Kill-Effektoren zur Verteidigung von Militäreinheiten oder sensiblen Standorten in einem großen Schutzperimeter.
Gerhard Heiming