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Die Bundeswehr ist konzeptionell auf dem Weg zum „gläsernen Gefechtsfeld“ ein gutes Stück weitergekommen. Die zweite Phase einer Studie über das „gläserne Gefechtsfeld“ ist kurz vor Jahresende abgeschlossen worden. Gleichzeitig hat die israelische Staatsfirma Rafael ihr „Software Defined Radio“ der Bundeswehr und Industrievertretern vorgeführt. Die Vorführung wurde von der Atos Information GmbH veranstaltet.

Dabei zeigte Rafael den Live-Datenverkehr mit einer Drohne (von Aeronautics Pegasus). Mit dem Fire Weaver Sensor-to-Shooter System wurden die nötigen Daten über das BNET advanced  (BNET Hand-Held und BNET Vehicular) übermittelt. BNET ist ein Spectrum-Aware Software Defined Radio, das den spektralen Bereich des Gefechtsfeldes auf kognitive Art und Weise ausnutzt. Es verwendet den Multi-Frequenz-Kanal-Empfang (MCR), der es ermöglicht, mit einem einzigen HF-Kopf Informationen aus zahlreichen Frequenzkanälen gleichzeitig zu empfangen und zu analysieren.

Fire Weaver ist ein vernetztes Sensor-to-Shooter-System, das den taktischen Kräften eine GPS-unabhängige geopixelbasierte taktische gemeinsame Sprache zwischen allen Sensoren und Schützen zur Verfügung stellt. Dies sorgt für ein optimales Situationsbewusstsein und ein besseres Verständnis des Gefechtsfeldes. Fire Weaver nutzt Rafaels Algorithmen für künstliche Intelligenz, verarbeitet die Gefechtsdaten, analysiert sie und priorisiert die Feuerzuteilung.

Partnerschaft mit der Industrie

In Zusammenarbeit mit der Atos Information GmbH, die als Hauptauftragnehmer die Gläserne-Gefechtsfeld-Studie durchgeführt hat, und die ihre C2-Software als integralen Bestandteil in die Vorführung einbezog, hat Rafael ein Programm mit dem Namen „Transparentes Schlachtfeld“ entwickelt, bei dem unbemannte Luftfahrtsysteme und Kampffahrzeuge eingesetzt werden, um ein 3D-Bild von mobilen Operationen in Echtzeit zu erstellen. Die Arbeiten werden für das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr durchgeführt. Nach Abschluss der ersten und zweiten Phase sollen in den kommenden Jahren weitere Phasen folgen.

Herr Yoav Wermuth, VP und Leiter der C3I-Direktion von Rafael, erläuterte: „Das Gefechtsfeld von heute ist tiefgreifenden Veränderungen unterworfen, die sich auf die operativen Bedürfnisse von Land-, Luft- und Seestreitkräften auswirken, mit neu entstehenden Echtzeit-Anwendungen, wie z.B. Sensor-zu-Effektor-Zyklus-Schließsystemen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und sich auf jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von C4I-Lösungen zu stützen, hat Rafael die BNET-Familie entwickelt, die mit patentierter Technologie erweitert wurde, sowie den Fire Weaver, ein hochpräzises, dreidimensionales, GPS-unabhängiges, gemeinsames visuelles Sprachsystem. Die Integration dieser Systeme in die Bundeswehr wird zu einer Reihe signifikanter Veränderungen führen: Diese Systeme werden eine gemeinsame visuelle Sprache zwischen verschiedenen Einheitstypen, nicht nur der Bundeswehr, sondern auch verbündeter Streitkräfte, die die gleichen Bedrohungen und Missionen teilen, bereitstellen und mehrere Sensoren und Schützen in einem einzigen „flachen“ Netzwerk verbinden.“

Jack Richardson