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Am 26. November 2020 wurden die ersten Spezialstahlplatten für die beiden neuen Minenjagdboote gebrannt, die als Ersatz für die 1988 in Indonesien in Dienst gestellten Minenabwehreinheiten der Pulau-Rengat-Klasse vorgesehen sind. Dies markiert nach einem knappen Jahr Konstruktionsvorlauf die Aufnahme der Fertigung. Für den Bau der beiden Boote wird nicht-magnetisierbarer Stahl verwendet. »Wir sind eine von wenigen Werften weltweit, die diesen Spezialstahl verarbeiten können«, lässt sich Hans M. Schaedla, Vorstandsvorsitzender er Herstellerfirma Abeking & Rasmussen, ein. Die 3D-Laserschweißanlage wurde der Firma selbst entwickelt.

Der Brennbeginn bei Abeking & RasmussenFoto: Abeking & Rasmussen

Der am 29. Januar 2019 vom indonesischen Verteidigungsministerium erteilte Auftrag hat ein Volumen von 204 Millionen US-Dollar (ca. 183 Millionen Euro). Das Design der 62-Meter-Schiffe geht auf die Frankenthal-Klasse der deutschen Marine zurück. Zur Ausrüstung wurden keine Details genannt. Es ist davon auszugehen, dass eine dem Stand der Technik entsprechende Sonaranlage sowie Drohnen zur Minenbekämpfung zur Ausrüstung gehören werden. Ähnlich zu den MCM-Missionssystemen, die auf der Frankenthal-Klasse der deutschen Marine eingesetzt werden, könnten Antiminen-Drohnen wie Seafox I- und Seafox C oder Pinguin B3-ROV zur Ausrüstung gehören – sowie ein Vier-Meter-Schlauchboot (RHIB) für Interventionsaufgaben.

Bis Mai 2023 werden beiden Boote an den Auftraggeber, die indonesische Armee, übergeben. Die knapp 500 Werft-Mitarbeiter und ihr Chef geben sind zuversichtlich, den straffen Zeitplan einhalten zu können. »Eine unserer Stärken ist der Zusammenhalt – gerade in schwierigen Zeiten«, sagt Schaedla.

Hans Uwe Mergener