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Das Projekt Mehrzweckkampfschiff Klasse 180 (MKS 180) hat nach einem mehrjährigen Vergabeverfahren in einem europäischen Wettbewerb im Juni 2020 den bislang wichtigsten Meilenstein der Realisierung erreicht, den Bauvertragsschluss mit der Firma Damen Schelde Naval Shipbuilding.

Das Mehrzweckkampfschiff MKS 180 wird zunächst in einer Stückzahl von vier Einheiten mit einer Option von zwei weiteren Einheiten zur Deckung des konzeptionellen Bedarfes von sechs Einheiten für den weltweiten Einsatz im gesamten Intensitätsspektrum für die Befähigung zur dreidimensionalen Seekriegführung beschafft. Der Zulauf der ersten Einheit soll 2028 erfolgen, die weiteren drei sollen bis 2032 zulaufen.

Fähigkeiten

Zur intensiven Nutzbarkeit des Mehrzweckkampfschiffes MKS 180 von bis zu zwei Jahren im Einsatz und zur signifikanten Reduzierung der Besatzungsstärke gegenüber in Dienst befindlichen Einheiten setzt das Projekt auf dem Mehrbesatzungs- und Intensivnutzbarkeitskonzept der Fregatte Klasse 125 auf.

Mit dem Mehrzweckkampfschiff wird eine Plattform zur Verfügung stehen, die, ausgestattet mit dem Missionsmodul ASW-Lagebild (Anti Submarine Warfare) mit dem geschleppten tieffrequenten Aktivsonar (Low Frequency Towed Active Sonar System, LFTASS) als Kernelement und der Kompatibilität zum Nachfolge-Bordhubschrauber, einen Fähigkeitsschwerpunkt in der großräumigen U-Boot-Jagd zum Schutz von Verbänden und Gebieten hat. Entsprechend ist vorgesehen, das Mehrzweckkampfschiff MKS 180 in den Einsatzverbänden der NATO mit Schwerpunkt in einer U-Boot-Jagd-Konfiguration einzuplanen und einzusetzen.

Durch die missionsmodularen Ausstattungsmöglichkeiten lassen sich darüber hinaus Bedürfnisse andersgelagerter Operationen und Missionen abdecken, etwa durch das Gewahrsamsmodul, die Anforderungen vergleichbar der Operation „Atalanta“ oder den jüngst im Mittelmeer durchgeführten Missionen/Operationen.

Konzeptentwurf von Damen Schelde Naval Shipbuilding (Grafik: Damen)

Zur weiteren Anpassung an den jeweiligen Einsatz können zwei Bordhubschrauber und ein Drohnensystem an Bord verbracht werden. Weiterhin sollen Spezialkräfte, eine Bordfacharztgruppe oder Personal zur Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung eingeschifft werden können. Diese Art der Modularität wird im Gegensatz zu den Missionsmodulen als Bordeinsatzkomponente bezeichnet. Auch ohne die Module und die Bordeinsatzkomponenten wird das Mehrzweckkampfschiff MKS 180 über solche Grundfähigkeiten verfügen, die im Besonderen den ständigen Einsatzverpflichtungen gerecht werden. Hierzu zählen vor allem die Führungsfähigkeit in einem maritimen Verband und die Möglichkeit zur Selbstverteidigung. Nicht zuletzt verfügt das MKS 180 über die Fähigkeit zur See- und Luftzielbekämpfung.

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