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Wir befinden uns inmitten der gewaltigsten Revolution in der gesamten Geschichte der Menschheit. Die dritte industrielle Revolution, der Übergang ins Informationszeitalter, treibt uns mit zunehmender Geschwindigkeit vorwärts in eine digitale Welt, die wir noch nicht zu verstehen, zu vermessen oder gar zu steuern vermögen. Diese Revolution begann 1985 mit der Aufnahme der Serienproduktion des Ein-Megabit-Chips. Der strategische Rohstoff im Informationszeitalter sind Informationen.

Durch den umfassenden Einsatz der neuen Speichermedien in der Wissenschaft brachen in fast allen Bereichen des menschlichen Lebens die sogenannten „Berliner Mauern“ des bisherigen Wissens einfach weg, eröffneten sich neue unendliche und nicht abschätzbare Universen für die Weiterentwicklung unseres Planeten.

Dadurch sind auch zahlreiche geheime – damals utopische – Rüstungsprojekte aus der Zeit des Kalten Krieges heute technisch realisierbar. Können Gedanken eines Menschen lesbar, vorhersagbar und steuerbar gemacht werden? Wird das Mind Control-Programm des US-Geheimdienstes CIA aus der Zeit des Kalten Krieges reaktiviert, um islamistische Terroristen erkennen und abwehren zu können? Wie ist der Forschungsstand auf dem Gebiet der Neuroweapons bei der Volksbefreiungsarmee Chinas?

Mind Control: zivile technische Entwicklungsetappen im Informationszeitalter

Gedanken sind chemische Reaktionen der Nervenzellen im Gehirn eines Menschen, die nach Mustern ablaufen, die mathematisch beschrieben werden können. Sie sind bei allen Menschen gleich. Gelingt es, diesen Code zu knacken, könnten prinzipiell Gedanken auf einem Monitor lesbar, vorhersagbar und dann auch steuerbar gemacht werden.

Erste Computer, die über Gedanken partiell gesteuert werden konnten, wurden auf der Hannoveraner CeBIT-Messe im März 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt. 2005 konnte ein Versuchsaffe an der Duke University in Durham, North Carolina, über seine Gedanken einen Roboterarm bewegen. Der Affe agierte über implantierte Elektroden.

2006 gelang dieser Versuch in Japan drahtlos mithilfe eines Brain-Computer-Interface (BCI), also einer Gehirn-Computer-Schnittstelle, ohne implantierte Elektrode bei einem menschlichen Probanden.

2008 arbeiteten Forscher von der Berkeley University in Kalifornien bereits an einem Computerprogramm, mit dem sichtbar gemacht werden soll, was ein Proband gerade in Echtzeit sieht.

Grafik: Sergey Khakimullin/Dreamstime

Im selben Jahr forschten etwa 300 Forscherteams weltweit an verschiedenen Varianten des BCI, mit dem Gehirnströme kabellos auf Computer übertragen werden können. 2009 konnten Forscher der University of California bei einem Versuch mit 130 Probanden über BCI bei einfachen Testfragen deren Antwort zu 80 Prozent vorhersagen.

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