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Der zweite Netzknoten des SpaceDataHighway, der in geostationären Orbitposition fliegende EDRS-C-Satellit, hat seine Inbetriebnahmetests erfolgreich bestanden. Hierbei handelte es sich um In-Orbit-Tests sowie die Herstellung von Laser-Kommunikationslinks zu den Sentinel-Erdbeobachtungssatelliten des Copernicus-Programms.

EDRS-C ergänzt EDRS-A, der täglich die Erdaufnahmen der vier Sentinel-Beobachtungssatelliten des Copernicus-Programms übermittelt. Seit 2017 hat EDRS-A mehr als 35.000 erfolgreiche Laserverbindungen hergestellt, mit denen fast zwei Petabyte Daten mit einer Verfügbarkeit von 99,5 Prozent heruntergeladen wurden. EDRS-C verdoppelt nun die Übertragungskapazität des Systems, wodurch die Konstellation in der Lage ist, Daten von zwei Beobachtungssatelliten gleichzeitig zu übertragen. Die zusätzlichen Kapazitäten erlauben es dem Hersteller und Betreiber Airbus zudem, weitere Kundenanforderungen zu bedienen. Bis 2030 sollen rund 15 Satelliten die sehr hohe Übertragungsbandbreite des SpaceDataHighway nutzen.

Der SpaceDataHighway ist die erste geostationäre Laserkommunikationskonstellation der Welt. Mit moderner Lasertechnologie ermöglicht er einen sicheren Datentransfer mit 1,8 Gbit/S, also nahezu in Echtzeit, und damit eine bahnbrechende Beschleunigung der Weltraumkommunikation. Seine Satelliten vernetzen sich mittels dieser Lasertechnologie über bis zu 45.000 Kilometer hinweg mit erdnahen Beobachtungssatelliten, Aufklärungsdrohnen oder Missionsflugzeugen. Aus seiner Position im geostationären Orbit leitet der SpaceDataHighway die erfassten Daten in Fast-Echtzeit zur Erde weiter. Normalerweise würde dieser Prozess mehrere Stunden in Anspruch nehmen. So können die Beobachtungssatelliten wesentlich mehr Bild- und Videomaterial übertragen und jederzeit minutenschnell mit neuen Missionsplänen programmiert werden.

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Ab 2021 wird auch Pléiades Neo, die moderne optische Erdbeobachtungskonstellation bestehend aus vier identischen Satelliten mit einer Auflösung von 30 Zentimetern (das Bundeswehrsystem SAR-Lupe hat eine geringere Auflösung), von der SpaceDataHighway-Infrastruktur profitieren. Als integraler Bestandteil des vollen End-to-End-Services von Pléiades Neo wird der SpaceDataHighway die Arbeit in Echtzeit sowie einen sehr hohen Datendurchsatz ermöglichen und somit die Missionsfähigkeit der Konstellation optimieren.

Dorothee Frank