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Nach dem erfolgreichen Abschluss der Schießtests hat der Präsident der türkischen Verteidigungsindustrie (Savunma Sanayii Başkanlığı, SSB), Professor Ismail Demir, festgestellt, dass das Luftverteidigungssystem Sungur die Einführungsreife nachgewiesen hat. Unter Führung von Roketsan ist Sungur in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen entwickelt worden.

Sungur ist als nationales tragbares Luftverteidigungssystem (Man-Portable Air Defence System, MANPADS) für die untere Schicht der Luftverteidigung entwickelt worden, mit dem Ziel die eingeführten Stinger POST und RMP durch ein ITAR-freies System zu ersetzen. Kennzeichen des Systems sind eine hohe Manövrierfähigkeit, hohe Genauigkeit, der Gefechtskopf mit drei kg Sprengstoff und das Visiersystem, mit dem das Ziel aus großer Entfernung beobachtet werden kann. Das portable System kann in Land-, Luft- und Marineplattformen integriert werden. Es kann aus der Bewegung abgefeuert werden und verfügt über Tag- und Nachtzielerkennung, -identifizierung und -verfolgung sowie über ein 360-Grad-Schussfeld.

Sungur wurde als Integration in einen Gefechtsturm auf einem 4×4 Vuran von BMC demonstriert. Der um 360 Grad drehbare, kreiselstabilisierte Turm ermöglicht es, die Zielrichtung unabhängig von der Bewegung des Fahrzeugs beizubehalten. Der elektrisch gesteuerte Turm verfügt über zwei PORSAV-Raketenwerfer, von denen jede in der Lage ist, zwei Fire-and-Forget IIR-Lenkflugkörper in schneller Folge abzufeuern. Das System soll in das Luftverteidigungsfrühwarn- und -führungssystem (HERIKKS/Skywatcher) des Kommandos der türkischen Landstreitkräfte eingebunden werden, um externe Zieldaten und Feuerbefehle zu übermitteln.

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Die Einführung von Sungur und Porsav in die Truppe wird zum Jahresende 2020 erwartet.

Gerhard Heiming