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Zielmarkierer sind ein unverzichtbares Instrument für die Zuweisung von Zielen in der Luftnahunterstützung und Feuerleitung. Damit erhöhen sie die Effektivität bei der Auftragserfüllung und sichern das Überleben der eigenen Kräfte.

Zielmarkierer sind in der NATO STANAG 3733 beschrieben und standardisiert. Sie nutzen einen Laserstrahl, um ein Ziel zu markieren. Der Laserstrahl wird von dem Ziel reflektiert/gestreut und die durch die Reflektion hervorgerufene „Markierung“ des Ziels kann von Lasersuchköpfen (SAL Seeker) aufgenommen und genutzt werden.

Die STANAG 3733 unterscheidet Leistungsklassen von Zielmarkierern nach Ausgangsleistung des Lasers in mJ. Leistungsstarke Zielmarkierer >50 mJ waren früher sehr unhandlich und schwer und daher nur in begrenztem Umfang von Soldaten in abgesessenen Szenarien einsetzbar. Leichtere Zielmarkierer <25 mJ waren zwar handlich und z.B. auch in Pistolenform verfügbar, hatten aber nur eine begrenzte Reichweite und nachteilige optische Streuungen, sodass die Markierung des Ziels für den zielerfassenden Sensor nicht ausreichte.

Grundsätzlich ist die Forderung nach Reichweite direkt mit dem Schutz des eigenen Soldaten verknüpft. Selbst bei Nutzung einer nicht sichtbaren Frequenz ist der Laserstrahl natürlich aufklärbar und führt auf dem Gefechtsfeld zur Bedrohung durch feindliches Feuer. Die Gefährdung durch gegnerisches Feuer nimmt mit zunehmender Reichweite des Zielmarkierers ab.

Leonardo MW Ltd. aus Edinburgh hat sich 2013 die Aufgabe gestellt, diese Fähigkeitslücke zu schließen und abgesessenen Kräften einen kompakten und leichten, aber auch dauerhaft leistungsstarken Laserzielmarkierer zur Verfügung zu stellen. Mit der Expertise aus 40 Jahren Laserentwicklung und der Erfahrung (>70 % Marktanteil) von über 5.000 gelieferten leistungsstarken Luft-Boden-Lasern für Targeting Pods unterschiedlicher Luftwaffen wurde der Type 163 Laser Target Designator entwickelt.

Mit einem Gewicht von nur 2,3 kg inklusive Batterie und einer Ausgangsleistung von 80 mJ hat der Type 163 Laser Traget Designator eine Reichweite von mehr als 10 km. Eine Batterieladung ermöglicht den kontinuierlichen Einsatz des Lasers für die Dauer von ca. 45 min ohne Kühlphase.

Die Strahldivergenz von nur <200 μRad stellt sicher, dass auch bei Zielentfernungen von über 10 km genügend Energie auf dem Ziel auftrifft, damit der Sensor oder der Targeting Pod das Ziel auch bei schlechtem Wetter sicher erfasst.

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Bei der Auslegung des Zielmarkierers wurde ein Schwerpunkt auf die Nutzbarkeit im Feld und die Handhabung durch den Soldaten gelegt. (Fotos: Leonardo MW Ltd.)

Insgesamt hat Leonardo MW Ltd. einen Schwerpunkt auf die Nutzbarkeit im Feld und die Handhabung durch den Soldaten gelegt. So verwendet zum Beispiel die 10-fach Optik den gleichen Sichtkanal wie der Laser, um Abweichungen durch Temperaturschwankungen zu verhindern. Ein Entfernungsmesser ermöglicht es dem Nutzer, die Entfernung des Ziels sicher zu bestimmen. Eine Picatinny-Schiene bietet die Möglichkeit, unterschiedliche See-Spot Geräte zu montieren. Bei einem Volumenbedarf von 2 l (vergleichbar mit zwei Milchkartons) erlaubt das kompakte Design das Verstauen und leichte Transportieren im Rucksack. Eine Fernbedienung ermöglicht die Nutzung des Zielmarkierers aus einer Deckung heraus. Natürlich ist die Nutzung des Zielmarkierers von Hand oder mit Hilfe eines Stativs vorgesehen.

Der Zielmarkierer wird mit allen von der NATO genutzten PrF-Codes ausgeliefert. Der Nutzer kann den PrF Code innerhalb von 3 Sekunden wechseln.

Mehr als 19 NATO und NATO+ Nationen haben sich bereits für den Type 163 Laser Target Designator entschieden. Mehr als 700 Zielmarkierer wurden bereits an NATO Kunden ausgeliefert.

Der Type 163 Target Designator hat sich in zahlreichen Einsätzen bei Spezialkräften, JTACs und JFST bewährt.