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In Schweden wurde ein Leichtgewichtstorpedo entwickelt, der sowohl von einem Überwasserschiff als auch von einem U-Boot abfeuert werden kann. Bei Tests vor der schwedischen Ostküste wurde der neue Torpedo von einem U-Boot der Gotland-Klasse und von einer Korvette der Visby-Klasse eingesetzt. Zweck der Versuche war die Prüfung, ob der Torpedo sicher von den Schiffen aus abgefeuert werden kann, was auch die Überprüfung der Integration auf den Schiffen sowie des Zielsuchkopfes der Torpedos umfasste.

2016 hatte die schwedische Beschaffungsbehörde FMV den Entwicklungsauftrag an Saab erteilt. 2018 nahm Finnland das Projekt in das Mid-Life Upgrade-Programm für das Geschwader 2000 auf. Die finnische Marine wird das System an Bord der aufgerüsteten Schiffe der Hamina-Klasse sowie an Bord der neuen Korvetten der Pohjanmaa-Klasse im Rahmen des Geschwader 2020-Programms einsetzen.

Der Saab Lightweight Torpedo (SLWT) ist an die schwierigen litoralen Unterwasserbedingungen, wie sie in der Ostsee anzutreffen sind, angepasst und gleichzeitig für Einsätze in tieferen Gewässern ausgelegt. Das System verfügt über ein volldigitales Zielflugsystem, das sowohl fire-and-forget- als auch drahtgesteuerte Operationen zur Zielverfolgung ermöglicht. Das flexible System kann von unterschiedlichen Plattformen gestartet werden, darunter Überwasserschiffe, Hubschrauber, Starrflügelflugzeuge und U-Boote.

Der SLWT ist 2,85 m lang bei einem Durchmesser von 40 cm und wiegt 340 kg. Er kann sein Ziel mit Geschwindigkeiten zwischen 19 und 74 km/h in Entfernungen bis 20 km erreichen. Die Tauchtiefe reicht bis 300 Meter. Für den Pumpjet-Antrieb bezieht der Torpedo seine Energie aus einer Lithium-Batterie. Die Kommunikation erfolgt über Draht oder Glasfaser.

Gerhard Heiming