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Für die Ausbildung der Bediener der 18 amphibischen Brückengeräte M3 hat das indonesische Heer Team-Trainer erhalten, die das Umfeld mit virtueller Realität (Virtual Reality, VR) darstellen. VR lässt den Auszubildenden mit illusorischer Anregung in die reale Umgebung eintauchen (Immersion) und ermöglicht eine besonders intensive und effektive praktische Schulung.

Zu Beginn lernen die Teilnehmer durch ein E-Learning-Programm die theoretischen Grundlagen über die Bedienung der Brückengeräte. Anschließend fahren sie die amphibischen Fahrzeuge in der Simulation einzeln an Land und im Wasser. Danach erfolgt das Training des Übergangs von Land in Wasser und umgekehrt.

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Foto: Szenaris

Im virtuellen Teamtraining wird dann das Zusammenspiel von mehreren amphibischen Fahrzeugen für den Bau von Fähren und Brücken trainiert. Der Fährenführer, der die gesamte Operation verantwortlich leitet und mit einem VR-Headset ausgestattet ist, gibt seine Kommandos mit Hilfe von Handzeichen, die in Echtzeit in die virtuelle Realität übertragen werden. Der De-Briefing-Raum dient der Nachbesprechung der Übung. Während des De-Briefings führt die nachfolgende Gruppe im Simulator-Raum bereits die nächste Übung durch.

Erst wenn die Teilnehmer in der virtuellen Realität gezeigt haben, dass sie das Fahrzeug sicher bedienen und im Team Fähren bauen können, dürfen sie in der realen Praxis die 28 Tonnen schweren Fahrzeuge bewegen.

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Hersteller des VR-Team-Trainers für Indonesien (VTTI) ist die Firma Szenaris, die zahlreiche Anwendungen für e-Learning und Handhabungstraining mit Simulation in Streitkräften, Behörden und der Industrie entwickelt und installiert haben.

Das amphibische Brücken- und Fährenfahrzeug M3 von General Dynamics European Land Systems-Germany wurde seit 1996 bei der Bundeswehr als erstem Nutzer eingeführt und seitdem an fünf weitere Nutzerstaaten verkauft. Es ist ein zweiachsiges allradangetriebenes und -gelenktes schwimmfähiges Radfahrzeug, das im Verbund zu einer Schwimmbrücke gekoppelt oder als Fähre betrieben werden kann. Bei der NATO-Übung Anakonda 2016 haben deutsche und britische Pioniere mit der M3 eine 350 m lange Schwimmbrücke in Weltrekordlänge gebaut.

Gerhard Heiming