Print Friendly, PDF & Email

Zugegeben, Mali bildet weder das Zentrum gesellschaftlichen Interesses noch medialer Berichterstattung in Deutschland. Dennoch leisten aktuell insgesamt über 1.100 deutsche Soldatinnen und Soldaten Dienst in der Europäischen Trainingsmission Mali (European Training Mission Mali, EUTM Mali) sowie der United Nations Multidimensional Integrated Stabilisation Mission in Mali (MINUSMA).

Die durch den Deutschen Bundestag mandatierte Obergrenze für beide Missionen liegt zusammengerechnet bei insgesamt 1.450 Soldatinnen und Soldaten. Damit bildet Mali den medial wahrnehmbaren Schwerpunkt des deutschen Auslandsengagements.  Doch was genau ist der Auftrag der deutschen Streitkräfte in Mali? Was ist das militärische sowie das politische Ziel dieser Missionen? Mit welchen Herausforderungen sehen sich die deutschen Soldatinnen und Soldaten, aber natürlich auch das Land Mali konfrontiert?

Vom Arabischen Frühling zum Friedensabkommen von Algier

Mali, ein Staat mit weit zurückreichender Geschichte und einst erheblicher regionaler Bedeutung, erfuhr ein ähnliches Schicksal wie die meisten Staaten Afrikas: Eine jahrtausendealte indigene (Hoch-)Kultur wurde durch stetig wechselnde Strukturen, beeinflusst durch volatile ethnische oder religiöse Machtverhältnisse und Expansionen, geprägt. Im Zuge der großen Kolonialisierungspolitik europäischer Mächte ging das heutige Staatsgebiet Malis beginnend ab 1892 in der französischen Kolonie Französisch-Sudan auf. Von besonderem Interesse waren bereits damals der Reichtum an Bodenschätzen, vor allem Gold, sowie die günstige Lage auf dem afrikanischen Kontinent als Transit- und Handelsregion.

Gefährdetes UNESCO-Weltkulturerbe: das Grabmal von Askia in Gao, Ruhestätte des ersten Königs des Songhaireiches aus dem 15. Jahrhundert (Foto: Bundeswehr/Liesmann)

Print Friendly, PDF & Email