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Zum zweiten Mal fordert ein Bundestagsabgeordneter die Beschaffung von fünf Korvetten K130. Der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens, CDU-Obmann im Verteidigungsausschuss und Marienexperte aus Schleswig-Holstein, fordert den Neubau weiterer fünf Korvetten K130, um damit die ab 2008 in Dienst gestellten Korvetten der Klasse K130 durch Neubauten zu ersetzen.

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MdB Ingo Gädechens (CDU) vor einem Schiffsmodell

1995 hatte die Bundeswehr in einem Konzept gefordert, die Schnellboote durch 15 Korvetten zu ersetzen. Realisiert wurden schließlich nur fünf Korvetten, die ab 2001 von einem Konsortium aus Fr. Lürssen Werft, Nordseewerke Emden und Blohm + Voss gebaut wurden. Der Beginn der Nutzung war von schweren technischen Mängeln überschattet, die zur zeitweisen Stilllegung der gesamten Flotte führten. Bis zur Übergabe der letzten Korvette waren viereinhalb Jahre mehr vergangen als ursprünglich geplant. Die Beschaffungskosten waren mit 1,2 Milliarden Euro veranschlagt und wurden um 117 Millionen Euro überschritten.

Vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage forderten die Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg (CDU) aus Warnemünde und Johannes Kahrs (SPD) aus Hamburg, beide damals Sprecher ihrer Fraktion im Haushaltsausschuss, die Beschaffung eines zweiten Bauloses K130 mit fünf Korvetten. Die Schiffe entsprechen der Auslegung des ersten Loses, allerdings sind Aggregate und Sensoren modernisiert. Diese Modernisierung wird im Rahmen von Obsolesenzbeseitigung in das erste Los eingebracht, um einen einheitlichen Bauzustand aller Korvetten zu erhalten. Nach Protest wurde die German Naval Yards in die Arbeitsgemeinschaft ARGE K130 aufgenommen. Der Bau der Korvetten hat 2019 begonnen. Das erste Schiff – die Korvette Köln – soll im Herbst 2022 an die Bundeswehr übergeben werden. Die fünfte K130 des zweiten Loses soll bis 2025 ausgeliefert sein. Die Beschaffungskosten werden auf zwei Milliarden Euro geschätzt.

Gädechens will mit dem dritten Los K130, das nach 2025 zulaufen soll, nicht die Stückzahl der Korvetten erhöhen, sondern vor der notwendigen Überholung der dann rund 15 Jahre alten Schiffe des ersten Loses diese durch Neubauten auf dem neuesten technischen Stand ersetzen. Dies sei nicht nur kostengünstiger, sondern vermeide auch lange Werftliegezeiten für die Instandhaltung der Schiffe, so Gädechens. Die gebrauchten Schiffe könnten dann z.B. an NATO-Partner veräußert werden.

Nicht zuletzt würde auch der Werftstandort in Norddeutschland gestärkt und langfristig ausgelastet.

Gerhard Heiming