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2015 hat Polen das Programm zur Modernisierung von 142 Kampfpanzern Leopard 2A4 gestartet. Es war vorgesehen, dass Rheinmetall-Defence zunächst einen Prototypen und nach Serienfreigabe fünf weitere Kampfpanzer modernisiert. Anschließend sollte der polnische Auftragnehmer Bumar-Łabędy 12 Panzer unter Anleitung von Rheinmetall umrüsten. Die restlichen Panzer sollten unter Regie von Bumar-Łabędy bis 2021 ausgeliefert werden.

Bis heute hat die polnische Seite den ersten Prototypen noch immer nicht abgenommen. Er erfülle nicht die Anforderungen der polnischen Streitkräfte und könne vom Benutzer nicht auf sichere Weise und in Übereinstimmung mit ihrem Zweck betrieben werden, so ein Sprecher der Rüstungsinspektion. Derzeit laufen ergänzende Tests zur zusätzlichen Verifizierung der Erfüllung mehrerer Anforderungen.

Es wird angestrebt, die ersten modernisierten Panzer noch in diesem Jahr in der Truppe zu erproben.

In der letzten Vertragsänderung vom Dezember 2019 hat sich der Auftragnehmer verpflichtet, die volle technische Leistungsfähigkeit herzustellen und die Modernisierung der 142 Panzer bis 31. Juli 2023 durchzuführen. Der aktualisierte Bruttopreis des Programms ist mittlerweile auf 730 Millionen Euro angestiegen. Die Einhaltung dieses Termins erscheint aus heutiger Sicht kaum möglich.

Die Modernisierung der Panzer zum Standard Leopard 2PL umfasst unter anderem die Verbesserung der Turmpanzerung, den Einbau elektrischer Turmantriebe, die Leistungssteigerung der 120-mm-Kanone für die Nutzung tempierbarer Munition sowie die umfassenden Erneuerung der Aufklärungs- und Sichtsysteme für Tag- und Nachtbetrieb.

Gerhard Heiming