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Nach einem Bericht des – dem Bundesrechnungshof ähnlichen – National Audit Office (NAO) ist der auf zehn Jahre angelegte Ausrüstungsplan des britischen Verteidigungsministeriums um 3,3 Milliarden Euro unterfinanziert. Das Ministerium plant für den Zeitraum 2019 bis 2029 Ausgaben für Ausrüstung und Unterstützung in Höhe von 210,3 Milliarden Euro. Dem steht ein Budget von 207 Milliarden Euro gegenüber. Bei Eintreten aller identifizierten Risiken könnte das Defizit auf fast 15 Milliarden Euro anwachsen. Darin ist das Programm Mechanised Infantry Vehicle (MIV) mit dem in dem genannten Zeitraum 528 Boxer für 2,6 Milliarden Euro beschafft werden sollen noch nicht enthalten.

Der Ausrüstungsplan deckt große und komplexe Beschaffungsprojekte ab, darunter U-Boote zur nuklearen Abschreckung (Dreadnought-Klasse), globale Kampfschiffe, neue gepanzerte Fahrzeuge (Ajax) und Lightning II-Flugzeuge. Er umfasst auch ein Budget zur Unterstützung neuer und in Betrieb befindlicher Ausrüstung, wie z.B. die Wartung von Typhoon-Flugzeugen und die Einführung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie.

Das Verteidigungsministerium will dem finanziellen Druck durch eine strengere Kontrolle der unterjährigen Ausgaben begegnen und hat eine detaillierte Analyse der Investitionsoptionen vorgenommen. Nach Ansicht des NAO hat es allerdings die schwierigen Entscheidungen, den Ausrüstungsplan erschwinglich zu machen und seine Prioritäten für künftige Hauptfähigkeiten festzulegen, erneut verzögert. Seine anhaltende kurzfristige Konzentration auf das Leben innerhalb seines Jahresbudgets führe zunehmend zu einer Verringerung der Fähigkeiten.

Gerhard Heiming