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Als Verteidigungsministerin hatte Annegret Kramp-Karrenbauer bisher mehr Fortune als an der Spitze der CDU. Ihr angekündigter Verzicht auf den Parteivorsitz und die Kanzlerkandidatur nach dem Debakel um die Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten bietet ihr immerhin die Chance, sich nun mit ungeteilter Aufmerksamkeit der Führung des Bundesministeriums der Verteidigung zu widmen. Denn Verteidigungsministerin soll sie nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bleiben. Einige Pflöcke schlug sie bereits auf der Bundeswehrtagung am 3. Februar in Berlin ein (siehe Seite 38). Der eigentliche Lackmustest aber steht ihr noch bevor. Die Beratungen für den Bundeshaushalt 2021 werden erweisen, wie groß Kramp-Karrenbauers politisches Gewicht in der schwarz-roten Koalition in Berlin noch ist, wenn es darum geht, eine erneute Steigerung des Verteidigungsetats gegen den unwilligen Koalitionspartner SPD durchzusetzen. Denn die Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt in Friedenszeiten hat mehrfach versichert, dass Deutschland bis 2024 zumindest 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aufwenden wird. In der mittelfristigen Finanzplanung von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ist dieses Ziel allerdings bislang nicht abgebildet.

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