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Das neue Jahr begann für die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie mit einem Tiefschlag. Wie das Verteidigungsministerium den zuständigen Bundestagsausschüssen am 13. Januar mitteilte, geht der Auftrag für den Bau von zunächst vier Mehrzweckkampfschiffen (MKS) für die Deutsche Marine nicht an eine deutsche Werft, sondern an die niederländische Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V. Da die Fertigung von Überwasserkriegsschiffen für die Bundesregierung nicht zu den deutschen Schlüsseltechnologien zählt, musste der Auftrag für die weltweit modernsten Fregatten im Umfang von fast 5,3 Milliarden Euro zum Leidwesen der deutschen Werften europaweit ausgeschrieben werden. Damen erhielt den Zuschlag gemeinsam mit den deutschen Partnerunternehmen Blohm+Voss (Lürssen-Gruppe) und Thales. Gebaut werden sollen die Schiffe bei Blohm+Voss in Hamburg und auf anderen Lürssen-Werften. Nach Angaben von Damen soll dabei rund 70-80 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland erfolgen. Zugleich wies das Unternehmen am 14. Januar stolz darauf hin, dass die Niederlande damit „nationales Wissen und Expertise“ erhielten und die niederländische Regierung die Option bekomme, künftige „strategische Programme dieser Art“ im eigenen Land zu entwickeln, zu fertigen, zu managen und einzusetzen. Deutlicher lässt sich der absehbare Technologietransfer von Elbe und Weser an die Schelde kaum beschreiben.

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