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Noch vor wenigen Jahren sah es so aus, als sei die Gefahr durch Nuklearwaffen für die internationale Sicherheit weitgehend unter Kontrolle. Die US-amerikanischen und russischen Nuklearwaffenbestände waren seit Ende des Kalten Krieges drastisch reduziert worden und mittels Rüstungskontrolle konnten vorzeigbare Ergebnisse sowohl im Bereich der strategischen Kernwaffen (START) wie auch bei den nuklearen Mittelstreckenwaffen (INF) erzielt werden.

Im Schatten der beiden großen Nuklearmächte (noch immer im Besitz von rund 90 Prozent der weltweit verfügbaren Nuklearbestände) konnte Libyen überzeugt werden, seine nuklearen Ambitionen aufzugeben, hielt Israel ähnliche Pläne im Irak und in Syrien in Schach und gab Südafrika sein Nuklearprogramm endgültig auf. Iran unterzeichnete 2015 die Wiener Nuklearvereinbarung (JCPOA) und unterwarf sich damit strengen Auflagen und engmaschigen Transparenzmaßnahmen seiner Nuklearaktivitäten. Schließlich schienen die harten UN-Sanktionen selbst im Fall Nordkoreas Wirkung zu zeigen und ermöglichten erstmalig bilaterale Gespräche zwischen Pjöngjang und Washington. Mittlerweile aber modernisieren nahezu alle Kernwaffenmächte ihre Bestände bzw. bauen diese aus und gefährden durch neue technologische Entwicklungen nicht nur die Überlebensfähigkeit atomarer Arsenale, sondern damit auch das nukleare Gleichgewicht.

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