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Jeweils nur ein Prozent der US-amerikanischen Wähler bezeichnen Außenpolitik oder nationale Sicherheit als wichtigste politische Herausforderung der USA. Dieses Ergebnis erzielte eine im Auftrag der konservativen Ronald Reagan Foundation im November 2019 durchgeführte repräsentative Umfrage ( – ) unter 1.000 Wählern.

Andererseits befürworten zwei Drittel der Befragten die fortgesetzte Auslandspräsenz des US-Militärs, um die Sicherheitsinteressen der USA zu schützen; rund die Hälfte möchte sogar eine stärkere internationale Führungsrolle der USA sehen. Die NATO wird von 62 Prozent der Befragten hoch geschätzt. Allerdings bezeichnen nur neun Prozent der Befragten den Großraum Europa – einschließlich Russland – als sicherheitspolitisch wichtigste Region für die USA (2018: fünf Prozent). Die Bewertung Ostasiens als sicherheitspolitische Priorität ist sogar seit 2018 um acht Prozentpunkte auf 16 Prozent gesunken, während der Mittlere Osten von 27 auf 37 Prozent hochschnellte. Zwei Drittel der Befragten bewerten China eher als wirtschaftliche denn als militärische Bedrohung. Bemerkenswert ist schließlich, dass 28 Prozent der Befragten Russland als Verbündeten bewerten (2018: 19 Prozent).

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Sicherheitspolitiker beider Parteien beklagten die Ergebnisse der Umfrage als Zeichen eines zunehmenden Isolationismus in der US-Bevölkerung. So erklärte die Republikanische Kongress-Abgeordnete Liz Cheney im Rahmen einer sicherheitspolitischen Tagung der Reagan Stiftung Anfang Dezember, dass “Gruppierungen in beiden politischen Parteien sich auf gefährliche Weise um isolationistische Prinzipien scharen. Ohne Unterstützung der Öffentlichkeit können wir nicht weiterhin die seit Ende des Zweiten Weltkrieges gespielte Rolle wahrnehmen. Wir müssen die Menschen gezielt daran erinnern, dass unsere Freiheit, Wirtschaft, und Sicherheit davon abhängen, dass wir eine engagierte militärische Rolle in der Welt aufrechthalten.”

Sidney E. Dean