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Am 12. November 2019 wurde in Berlin das neue Zentrum für Nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung (ZNAF) eingeweiht. Hierbei handelt es sich um die erste gemeinsame Ausbildungseinrichtung vom Bundesnachrichtendienst (BND) und dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Die Initiative zur Gründung dieser gemeinsamen Schule der Nachrichtendienste ging 2007 vom Vertrauensgremium des Deutschen Bundestages aus. Mit der Einführung einer gemeinsamen Laufbahnausbildung von BND und BfV bietet das ZNAF nun in Zukunft eine gemeinschaftliche Ausbildung, die auch der Vernetzung der Mitarbeiter der Nachrichtendienste untereinander dienen sowie ein gemeinsames Verständnis der jeweiligen Aufgaben schaffen soll.

„Mit dem ZNAF leisten BfV und BND einen wesentlichen Beitrag zu einer stärker integrierten Ausbildung der Nachrichtendienste in Deutschland“, sagte Thomas Haldenwang, Präsident des BfV, anlässlich der Einweihung. „Eine gemeinsame und moderne Ausbildung, die sich an den Erfordernissen der digitalisierten Welt orientiert, ist gerade angesichts immer weiter vernetzter Bedrohungen wichtiger als je zuvor.“

Dr. Bruno Kahl, Präsident des BND, ergänzte: „Das ZNAF liefert den Nachrichtendiensten ihre wichtigste Ressource: hervorragend ausgebildetes und hochmotiviertes Personal, das optimal auf seine künftigen Aufgaben vorbereitet ist. Gute und innovative Ideen für die nachrichtendienstliche Arbeit entstehen vor allem durch eine Verschränkung von Theorie und Praxis. Über die Aus- und Fortbildung hinaus trägt das ZNAF auch zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Praxis bei.“

Der Kernauftrag des ZNAF ist die Durchführung der gemeinsamen Laufbahnausbildung für den nichttechnischen Dienst, die als zweijährige Ausbildung oder als dreijähriges Studium ausgestaltet ist. Die Studierenden und Auszubildenden lernen während dieser Zeit, wie sie Informationen zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragestellungen sowie extremistischen Bestrebungen beschaffen und analysieren können. Hierzu gehört auch, wie man Quellen führt, Zielpersonen observiert und dabei selbst unentdeckt bleibt. Auch die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen nachrichtendienstlicher Arbeit sind ein wichtiges Thema. In mehreren Praktika können zudem Praxiserfahrungen gesammelt werden – auch im jeweils anderen Nachrichtendienst. Hierdurch ist eine umfassende und sich ergänzende Ausbildung gewährleistet.

Dorothee Frank