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Die U.S. Army in Europa vermeldet die erste Einrüstung von 62 störungsresistenten (Anti-Jam) GPS Systemen auf leichten Gefechtsfahrzeugen. Tausende weitere Systeme sollen bis 2028 folgen. Mit der Ausrüstung der Fahrzeuge in Deutschland (z.B. Stryker) wurde vor einem Monat begonnen.

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Ein Soldat überprüft ein Bauteil des Mounted Assured Precision Navigation & Timing System – bekannt als MAPS. (Foto: John Higgins)

Das MAPS (Mounted Assured Precision Navigation & Timing System) wurde entwickelt, um die Fahrzeuge mit einem ein zuverlässiges Navigationssystem („Assured-Position, Navigation and Timing“ – A-PNT) auszurüsten. Dabei wird der GPS-Empfänger mit einer Anti-Jam-Antenne gekoppelt, erklärt Oberst Nickolas Kioutas, PNT-Projekt Manager. PNT ist Teil einer Technologieoffensive der US Army, die 2028 abgeschlossen sein soll. Auch wenn es keiner ausspricht, richten sich die Maßnahmen ganz klar gegen Russland. Von dort wurde in den vergangenen Jahren massiv während NATO Übungen durch Störsender die Kommunikation und elektronische Systeme der westlichen Länder gestört. Auch im „Ukraine-Feldzug“ wurde weiträumig Jamming/EloKa (Elektronische Kampfführung) eingesetzt.

2019 sollen mehr als 300 Stryker-Fahrzeuge ausgestattet werden. Bereits jetzt werden verbesserte Varianten der 1. und 2. Generation erwartet – ein „Hase-und-Igel-Rennen“ um die vordere Position. Die U.S. Army will alle gepanzerten Brigaden mit dieser Technologie ausstatten und MAPS in Fahrzeugen wie den Schützenpanzer Bradley, den Kampfpanzer M1 Abrams oder die Panzerhaubitze M109 einrüsten. Bisher haben diese Fahrzeuge mehrere  so genannte Defense Advanced-GPS-Empfänger (DAGR) verwendet. „MAPS ersetzt mehrere DAGR-Geräte durch ein wirklich gutes System“, so Kioutas.

Die Technologie

MAPS verwendet eine Atomuhr im Chip-Maßstab für die Zeitmessung, das selektive Verfügbarkeits- und täuschungsresistente-Modul (Selective Availability and Anti-Spoof Module – SAASM) für GPS und eine störungsresistente Antenne für die Verteilung von PNT-Informationen. Zukünftige Varianten von MAPS werden zusätzliche Nicht-GPS-Sensoren enthalten, indem das GPS mit alternativen Navigations- und Zeitgebertechnologien verschmolzen wird. Nur so können die Soldaten den Informationen in allen Szenaren vertrauen.

Ein ausschließlich auf GPS basierendes System hat natürlich auch zahlreiche Vorteile, zum Beispiel weniger Wartung und Systemschlüsselversagen. Aber MAPS funktioniert immer dann, wenn ein GPS-Signal geschwächt, beeinträchtigt oder verfälscht wird. Die Technologie wird sowohl zur Einrüstung in Fahrzeugen als auch dem infanteristischen Soldaten zur Verfügung stehen. Anfang des Jahres wurden die Fähigkeitsforderungen für das tragbare System festgelegt. Derzeit werden die ersten Prototypen getestet. Die Daten können später drahtgebunden oder drahtlos übertragen werden.

Das PNT-Team bekräftigt, dass es jetzt wichtig ist den Soldaten im Kampfeinsatz diese Technologie zur Verfügung zu stellen und deren Feedback in die kommenden Generationen einfließen zu lassen. Am 15. Oktober wird es bei der AUSA in Washington D.C. eine Präsentation zur „PNT CFT’s Tactical Space Line of Effort“ geben.

André Forkert