Interview mit Generalleutnant Dipl.-Kfm. (univ.) Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis
ES&T: Herr General Schelleis, die Bundeswehr ist dieses Jahr die Führungsnation in der Landkomponente der schnellen Speerspitze der NATO. In dem Zusammenhang sind eine ganze Reihe von Übungen abgehalten worden, an denen die Streitkräftebasis beteiligt war. Übungen machen ja nur Sinn, wenn man daraus Lehren zieht. Welche Lehren ziehen Sie aus den Übungen?
Schelleis: Ja, die Streitkräftebasis war in den Übungen in unterschiedlicher Art und Weise eingebunden. Zunächst sind auch wir elementarer Bestandteil der NATO-Speersitze. Als solche wird oft nur die Panzerlehrbrigade wahrgenommen. Diese stellt natürlich den Kern der schnellen Eingreiftruppe Landstreitkräfte. Integrale Bestandteile sind aber auch die Feldjäger und die Kräfte der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit bzw. der ABC-Abwehr. Das sind einige hundert Männer und Frauen aus der Streitkräftebasis. Die haben natürlich das ganze Übungsprogramm mitgefahren.
Darüber hinaus sind auch die nationalen Unterstützungskräfte unverzichtbarer Systembestandteil der Speerspitzentruppe. Die NATO fordert zwar nur die Kampftruppe, erwartet aber die Beistellung einer entsprechenden Unterstützung. Und da ist die Streitkräftebasis sehr stark involviert. Wir stellen sowohl die Führung als auch die Masse der nationalen Unterstützungskräfte. Insgesamt sind wir also mit knapp 1.800 Soldaten dabei. Da sich die Speerspitze im engeren Sinn nur auf die Kampftruppe bezieht, wird dieser große Unterstützungsverband leider häufig gar nicht gesehen.
Und das, obwohl er mindestens so stark belastet ist wie die Kampftruppe: Von den 850 Soldaten in der höchsten Bereitschaftsstufe, d.h. nach 48 Stunden Vorwarnung verlegefähig, kommen 650 aus der Streitkräftebasis.
ES&T: Was haben Sie gelernt?
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