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Hensoldt Inc. Vienna, eine Hensoldt-Tocher im US-Bundesstaat Virginia, hat mit Erfolg die beiden ersten TRS-4D-Radare in die LCS-Schiffe der Freedom-Klasse (LCS = Littoral Combat Ship) der US Navy eingerüstet. Nach erfolgreicher Abnahme wurde LCS 17 USS „Indianapolis“ von Lockheed Martin und Fincantieri Marinette Marine bereits im Juli an die US Navy übergeben. Sie soll als neuntes Schiff der ‚Freedom‘-Variante der LCS am 26. Oktober in Dienst gestellt werden. Das an Bord der LCS 19 USS „St. Louis“ installierte zweite Radar wird derzeit auf die Abnahme vorbereitet.

Für die LCS-Schiffe wird das TRS-4D (unter der Bezeichnung „AN/SPS-80“ der U.S. Navy) mit einer rotierenden AESA-Antenne mit elektronischer Strahlschwenkung geliefert, während das Radar in die deutschen F125-Fregatten derzeit mit einer feststehenden Antenne eingerüstet wird. Das TRS-4D ist das erste rotierende AESA-Radar an Bord eines Schiffs der US-Marine. Derzeit sind acht TRS-4D-Systeme für die LCS-Schiffe der Freedom-Klasse unter Vertrag. Sechs davon haben bereits die Werksabnahme durchlaufen. Das neue Radar bietet eine Kombination aus mechanischer und elektronischer Azimutabtastung, so dass Ziele sehr schnell bestätigt werden können.

Die speziell für den küstennahen Einsatz und für eine auftragsgerechte Anpassung entwickelte LCS-Klasse, besteht aus zwei Varianten, der ‚Freedom‘ und der ‚Independence‘. Für die Trimarane der ‚Independence‘ (127 Meter lan, 30 Meter breit, 3.100 Tonnen Verdrängung, bis zu 45 Knoten schnell), von denen bisher 19 Einheiten bestellt wurden (Lieferungshorizont 2025) zeichnet Austal USA, Mobile, Alabama in Zusammenarbeit mit General Dynamics verantwortlich. Die  ‚Freedom‘-Variante, von der vorläufig 16 bestellt wurden, wird von Lockheed Martin, Marinette, Wisconsin gemeinsam mit der Fincantieri-Tochter FMG gebaut. Die 115 Meter langen, 17,5 Meter breiten Einrumpfschiffe dieser Variante sollen bei einer Verdrängung von 3500 Tonnen bis zu 47 Knoten erreichen können.

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Dank eines innovativen modularen Designs sind sie auslegbar für die Bekämpfung von Überwasserseezielen, U-Booten und für die Minenabwehr. Sie lassen sich im Laufe ihrer Lebensdauer an verändernde Bedrohungen und Szenarien anpassen. Hensoldt hat sich in dieses Konzept insofern eingefügt, dass an der Software des Radargerätes von der U.S. Navy programmierbare Änderungen vorgenommen werden können. Dadurch ist es möglich, das Radar an die sich im Laufe der Schiffsnutzungsdauer ändernden Bedrohungen anzupassen. Somit wird die Modularität der LCS und ihre Anpassungsfähigkeit auf Einsatzszenarien auch durch die Radarauslegung unterstützt.

Hans Uwe Mergene