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Am 3. Mai fand auf dem Kieler Gelände der thyssenkrupp Marine Systems durch Vizeadmiral Ahmed Khaled, Oberbefehlshaber der ägyptischen Marine, die Taufe von „S43“ statt, dem dritten von vier bestellten Ubooten der 209/1400mod-Klasse für die Marine der Arabischen Republik Ägypten. „S43“ folgt seinen Schwestern „S41“ und „S42“, die im Dezember 2016, respektive August 2017 ausgeliefert wurden. Eine vierte Einheit soll im Jahr 2021 folgen. Die Uboote dieses Typs kommen bei ihrer Länge von 62 Metern und 6,2 Metern Durchmesser auf eine Wasserverdrängung von 1450 Tonnen, bei Tauchfahrt 1600 Tonnen. Personal: 30 Besatzungsmitgliedern. Bewaffnung: sechs Torpedorohre.

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Von links: Konteradmiral Hossam Kotb, Vizeadmiral Ahmed Khaled, Oberbefehlshaber der ägyptischen Marine und Dr. Rolf Wirtz, CEO von thyssenkrupp Marine Systems (Fotos: tkms)

Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens betonte während der als Privatissimum organisierten Zeremonie Dr. Rolf Wirtz, CEO von thyssenkrupp Marine Systems, die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kunden. Außerdem hob er die im Unternehmen wie auch bei den Zulieferern vorhandene Expertise hervor. „Dies sind wichtige Schlüsselfaktoren auf unserem erfolgreich eingeschlagenen Weg hin zu Europas modernstem Marineunternehmen.“

Der Vertrag über die Lieferung der ersten beiden Uboote der Klasse 209/1400mod wurde im Jahr 2011 besiegelt. 2015 entschied Ägypten, eine Option für zwei weitere Einheiten der neuesten Version der Klasse 209 zu zeichnen. Es wird beabsichtigt, dass das Programm mit der Übergabe des vierten Schiffes im Jahr 2021 endet.

Abgesehen von diesem Programm liefert thyssenkrupp Marine Systems drei Meko A200-Fregatten an Ägypten. Laut einem Zeitungsbericht von Anfang April unterstütze die Bundesregierung die Lieferung von drei Fregatten an Ägypten im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro, eine entsprechende Befassung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom 3. April 2019 sei positiv verlaufen. Der Ankauf der MEKO in Deutschland erfolgte trotz heftiger Konkurrenz der französischen Naval Group, wobei Paris massive politische Flankierung nicht scheute.

Hinsichtlich Rüstungseinkäufen mit Großgerät bediente sich Ägypten seit 2015 in Frankreich (zwei LPH (Landungsschiffe-Hubschrauberträger) der Mistral-Klasse, 24 (+12?) Rafale-Kampfflugzeuge) sowie in Russland (20 Su-35, 46 Mig-29, 46 KA-52 Kampfhubschrauber). Indessen wirbt auch Peking um das Interesse der ägyptische Marine. Traditionell sind die USA für die ägyptischen Streitkräfte ein starker (Rüstungs-) Partner. Nach der Entmachtung der Muslimbruderschaft in Ägypten verschlechterten sich jedoch die Beziehungen und das Land begann, Alternativen aufzubauen.

Hans Uwe Mergener