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Um die Unterstützung der europäischen Partner weiter voranzutreiben, wurde jetzt die General Atomics Europe GmbH (GA-Europe) gegründet. Diese ging im Mai 2019 durch Umbenennung aus der Spezialtechnik Dresden GmbH hervor. GA-Europe und General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI) sind verbundene Unternehmen in privater Hand, deren gemeinsamer Gesellschafter deutsche Wurzeln hat.

Spezialtechnik Dresden wurde 1992 von der Treuhand übernommen und seither in verschiedene Geschäftsfelder diversifiziert. Heute werden dort etwa 600 Mitarbeiter in Brandenburg und Sachsen beschäftigt. GA-Europe erbringt Leistungen auch direkt an GA-ASI, wie etwa Einkauf, Fertigung von Präzisionsteilen, Engineering, Logistiksteuerung und Geschäftsentwicklung. GA-Europe setzt die Unterstützung und Weiterentwicklung der vielfältigen Beziehungen zu deutschen Industriepartnern und der Bundesregierung fort. Derzeit wird ein regionales Netzwerk zur logistischen Unterstützung von GA-ASI’s aktuellen europäischen Kunden aufgebaut. Jeder künftige europäische Kunde wird von diesem regionalen Unterstützungsnetzwerk profitieren.

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Stefan Klein ist Leiter Strategic Business Development bei der General Atomics Europe GmbH. (GA-Europe)

Neben der bereits geschilderten Leistungserbringung gegenüber GA-ASI hat GA-Europe acht operative Tochterunternehmen. Das Portfolio erstreckt sich von Technologie für Umweltüberwachung und Wasseraufbereitung über Demilitarisierung konventioneller Munition, Produktion von schienengebundenen Spezialfahrzeugen und Betonfertigteilen bis hin zu Bau- und Sanierungsleistungen. „Das langfristig orientierte Engagement der privaten Gesellschafter ermöglicht es dem Unternehmen stetig und auf nachhaltige Weise weiterzuentwickeln“, so Stefan Klein, Leiter Strategic Business Development bei der General Atomics Europe GmbH.

Und sicher wird es in Zukunft weitere Interessenten und Kunden für die MQ-9B Sky Guardian geben. Denn sie bietet eine hohe NATO-Interoperabilität, erfüllt NATO-standardisierte Zulassungsanforderungen und verfügt über ein operationelles Kollisionsvermeidungssystem, was den Betrieb im deutschen Luftraum (und damit eine Stationierung in Deutschland) ermöglicht.

Unterscheidung REAPER und Sky Guardian

General Atomics Aeronautical Systems, der US amerikanische Hersteller der Medium-Altitude Long-Endurance (MALE) Unmanned Aerial Vehicles (UAV) MQ-9B Sky Guardian und MQ-9 Reaper kann mit Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien alleine in Europa auf sechs Kunden blicken. International kam zuletzt Australien hinzu. Nur Deutschland hat sich gegen das US Produkt und für die israelische Alternative HERON TP entschieden.

Die MQ-9B SkyGuardian ist eine Weiterentwicklung des MQ-9A, die auf mehr als zwei Millionen Flugstunden und mehr als 300 ausgelieferten Flugzeugen aufbaut. Beide Varianten haben die Schnittstellen für Nutzlasten, Bodenstation und Ausbildung, sowie mehr 50 Prozent der Verschleiß- und Fristenteile gemein. Die Modifikationen des MQ-9B konzentrieren sich auf Erfüllung der NATO-Anforderungen für eine Musterzulassung (STANAG 4671). Dies setzt unter anderem eine Allwetterfähigkeit mit Blitz- und Vereisungsschutz voraus.

Größere Flügel mit höherer Treibstoffkapazität erhöhen die Flugdauer des MQ-9B auf mehr als 40 Stunden gegenüber den 27 Stunden des MQ-9A. Ebenso steigt die Nutzlastkapazität (exklusive Treibstoff) von 1.746 kg auf 2.177 kg für den MQ-9B.

MQ-9B verfügt zudem über ein automatisches Start- und Landesystem, welches per Satellitenverbindung gesteuert werden kann und somit von der Notwendigkeit der Bodenstation und Piloten am Ort des angesteuerten Flugplatzes entbindet.

André Forkert