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Am Freitag, 29. März, traf HNoMS „Maud“, das logistische Unterstützungsschiff der Royal Norwegian Navy nach einer Reise von fast 15.000 Seemeilen im Marinestützpunkt Haakonsvern (bei Bergen, Norwegen) ein. Am 16. November 2018 von der norwegischen Marine in der Bauwerft der Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering (DSME) hat das Schiff nach mehrmonatigen Tests und Eingewöhnen der Crew Busan, Südkorea, am 3. Februar verlassen und gelangte nach Stopps in San Diego und Curacao in seine Heimat. Jetzt beginnt die Einrüstung derjenigen Gerätschaften, deren Einbau man sich in Norwegen vorgenommen hatte – u.a. der Bewaffnung (4x Sea Protector von Kongsberg). Mit seiner Indienststellung ist 2020 zu rechnen.

HNoMS „Maud“

Länge 183 m
Breite 26 m
Tiefgang 8,6 m
Einsatzverdrängung 27.500 t
Höchstgeschwindigkeit ca. 18 kn
Antrieb CODLOD (Combined Diesel Electric oder Diesel) 2×7.500 kW (Wärtsila)

zuzüglich 2×3.170 kW Dieselgeneratoren (Wärtsila)

Besatzung 43
Einschiffungen bis zu 116
Drei RAS- (Versorgungs-) Stationen (je 1x längsseits, 1 Heckstation)
Kapazität 7.000 t Kraftstoff

300 t Treibstoff F44/JP-5

200 t Munition

40 TEU (oder Fahrzeuge/Boote)

Bettenstation mit 48 Betten
Hangar 2x NH90-Hubschrauber

Landedeck für CH53 geeignet

 

Der Hangar der „Maud“ kann bis zu zwei NH90 Hubschrauber aufnehmen, dass Landedeck ist auch für schwerere Hubschrauber geeignet. (Foto: Norwegian Armed Forces)

Mit dem Bau der „Maud“ ging die norwegische Marine einen für einen NATO-Partner ungewöhnlichen Weg – ähnlich wie die Royal Navy mit den größeren und schnelleren „Tide“-Klasse Versorgern (201 m x 28,6 m, 39.000 t, 26 kn). Auf der Grundlage des „Aegir 18R“-Design von BMT (ein 1985 aus dem Zusammenschluss der britischen Ship Research Association und des National Maritime Institute (UK) entstandenes internationales multidisziplinäres Ingenieurbüro für Wissenschaft und Technologie und Dienstleistungen in den Bereichen Verteidigung, Energie, Umwelt, Seeverkehr), stellte DSME die Schiffe vergleichsweise preisgünstig her. Die Kosten beliefen sich bei „Maud“ um NOK 1,32 Milliarden  (Euro 140 Millionen), während die „Tide“-Versorger (BMT Design „Aegir 26“) insgesamt GBP 550 Millionen (zurzeit Euro 645 Millionen) kosteten. Berücksichtigt man die in UK eingerüstete Ausstattung belaufen sich die Kosten auf GBP 715 Millionen (zurzeit Euro 837 Millionen).

Zum Vergleich: Die Gesamtkosten für die Beschaffung des dritten Einsatzgruppenversorgers Klasse 702 des 2. Loses beliefen sich ausweislich der 25-Mio. €-Vorlage BMF-Nr. 224/08 vom 19. November 2008 auf 330,46 Mio. € (im Preisstand 12/2007). Weiterer Vergleich: Die kanadische Marine veranschlagt für den Einsatzgruppenversorger HMCS „Queenston“, mit dessen Zulauf 2022 gerechnet wird, CAD 1,15 Milliarden (Euro 770 Millionen). Die beiden Schiffe der „Queenston“-Klasse (174 m x 24 m, 20.000 t) folgen dem Entwurf der deutschen Einsatzgruppenversorger als TKMS-Design. Gebaut wird in Kanada.

Hans Uwe Mergener