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ATLAS Elektronik, eine Tochtergesellschaft von thyssenKrupp Marine Systems, hat in Zusammenarbeit mit der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) das Torpedo-Abwehrsystem SeaSpider in Seeversuchen erfolgreich getestet. Auf dem Erprobungsboot Helmsand der WTD 71 musste sich die vollständige Funktionskette „Sensor to Shooter“ des Hardkill-Überwasserschiff-Torpedo-Abwehrsystems mit Torpedo Detection, Classification and Localisation (TDCL) und dem SeaSpider Anti-Torpedo-Torpedo (ATT) unter Einsatzbedingungen bewähren.

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ATT SeaSpider nach dem Ausstoß aus dem Überwasserwerfer (Foto: tkms)

Der Testaufbau mit aktiven und passiven Sensoren, dem TCDL sowie mit dem Überwasserwerfer für den SeaSpider wurde auf den Decks der Helmsand installiert. Für die Tests wurden ATT SeaSpider Prototypen der dritten Generation genutzt.

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Unterwasser Ring-Übertrager für aktives TDCL (Foto: tkms)

Zu Simulation der Bedrohung setzte die WTD 71 ein von einem Mk37-Torpedo abgeleitetes AUV sowie Torpedos vom Typ DM2A3 ein. Beide wurden mit passivem und aktivem TDCL erkannt und lokalisiert. Die dazugehörigen Daten wurden für den Start des SeaSpider verwendet.

Der SeaSpider hat die Bedrohungen erfasst und sich auf den nächstgelegenen Point of Approach (CPA) konzentriert. Erfolgreiche „Intercept“-Äquivalente CPA wurden mit akustischen und optischen Mitteln verifiziert.

Nach der vollständigen Auswertung der Studienergebnisse im Jahr 2018 wurden Informationen und Bilder der Studien nun zur Freigabe freigegeben.

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Container mit dem Torpedo Erkennungs-, Klassifizierungs- und Lokalisierungssystem TDCL (Foto: tkms)

Unabhängig von den gemeinsamen Versuchen mit der WTD 71 führt ATLAS ELEKTRONIK eine eigenfinanzierte Entwicklung des SeaSpider ATT zur Serienreife durch. Dazu gehört die „Oberflächenschiff Torpedo Defence Suite“ für die Aufklärung und Feuerleitung u.a. des SeaSpider, die laufend an den Entwicklungsstand des Abwehr-Torpedos angepasst wird.

Gerhard Heiming