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Es war an einem Montagmorgen im Januar. Der S 3 des Panzerlehrbataillons 93 betrat das Büro seines Kommandeurs, Oberstleutnant Michael Wagner: „Wir haben einen scharfen Alarmspruch.“ Etwas später ging der „scharfe Alarmspruch“ auch bei Major Marja Alm, der Kompaniechefin der Stabs- und Fernmeldekompanie der Panzerlehrbrigade 9 ein. In dieser Woche passte ihr das eigentlich nicht: Sie hatte eine Schwerpunktwoche Materialerhaltung angesetzt. Aber auch in einem Konflikt kann man sich den Tag nicht aussuchen, an dem möglicherweise die Alarmierung ausgelöst wird. Die Panzerlehrbrigade 9 bildet in diesem Jahr die NATO-Speerspitze, die Very High Readiness Joint Task Force der Allianz, die besonders die Abschreckungsfähigkeit des Bündnisses unter Beweis stellen soll.

Was nun begann, hatten die beiden schon oft durchgespielt. Aber nun galt es zu beweisen, dass das, was man bisher „nur“ geplant hatte, auch funktioniert. Innerhalb von 48 Stunden mussten die ersten Kräfte abmarschbereit sein. Zwar waren viele Soldaten in der Kaserne, aber eben nicht alle. Die wurden nun informiert und in die Kaserne gerufen. Die meisten erreichte man per Handy, über eine vorher festgelegte Telefonkette, in der auch die Festnetznummern der Kameradinnen und Kameraden hinterlegt sind. Für schwierigere Fälle würde man im Ernstfall dann auch auf die Verbindungsdaten zurückgreifen, die jeder Soldat für Notfälle hinterlegt hat. Erst danach setzen die Verbände die Feldjäger ein. 

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