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Nach den Terroranschlägen von Paris am 13. November 2015 hat sich mit Frankreich erstmals ein Mitgliedstaat der EU auf die in Art. 42 des Vertrages über die Europäische Union verankerte Beistandsklausel berufen. Vor diesem Hintergrund rief der UN-Sicherheitsrat mit der Resolution 2249 alle Mitgliedstaaten dazu auf, in den unter der Kontrolle des sogenannten Islamischen Staates (IS) stehenden Gebieten in Syrien und dem Irak alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um terroristische Handlungen zu unterbinden sowie sichere Zufluchtsorte der Terroristen zu beseitigen.

Der Weg nach Incirlik

Die Bundesregierung sagte Frankreich eine rasche Unterstützung im Kampf gegen den sogenannten IS zu. Durch den Beschluss vom 4. Dezember 2015 mandatierte der Deutsche Bundestag den Einsatz deutscher Streitkräfte im Rahmen der Anti-IS-Koalition. Wenige Tage später verlegten die ersten deutschen Kräfte auf den türkischen Militärflugplatz Incirlik. Mit dem ersten Einsatzflug eines Airbus A310 MRTT begann am 15. Dezember 2015 der aktive Beitrag Deutschlands im Kampf gegen den sogenannten IS. Am 8. Januar 2016 starteten die ersten PA200 Tornados zu Aufklärungsflügen über dem Einsatzgebiet. Der Bundeswehr und speziell der Luftwaffe gelang es damit, innerhalb kurzer Zeit auf die politischen Entscheidungen zu reagieren und militärische Fähigkeiten in den Einsatz zu bringen.

Der deutsche Beitrag

Der Auftrag der Bundeswehr umfasst im Schwerpunkt die Bereitstellung von luftgestützter taktischer Aufklärung, Luftbetankung sowie einen personellen Beitrag zu den internationalen Führungsstäben. Er wurde im November 2016 um die Teilnahme an Luftraumüberwachungsflügen der NATO mit E-3A AWACS erweitert. Deutschland bringt somit wichtige militärische Fähigkeiten in die Anti-IS-Koalition ein. Der Großteil der ca. 300 eingesetzten Soldaten wird aufgrund der verwendeten Waffensysteme durch die Luftwaffe (ca. 260 Soldaten) gestellt. 

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