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Werbung kann verführerisch sein. Dass Deutschland derzeit international heftig von Sicherheitspolitikern umworben wird, ist an sich nichts Schlechtes. Aber dann folgt unweigerlich die Frage der Werber: Und wie lautet die Entscheidung? 

Zum Glück ist Politik nicht immer eine Frage des Entweder – Oder. Erfahrene deutsche Sicherheitspolitiker können sich an die 1960er Jahre erinnert fühlen, als es in Bonn hieß, entweder „Atlantiker“ oder „Gaullist“ zu sein – NATO-treu unter Führung der USA oder USA-skeptisch im Schlepptau Frankreichs, das damals, 1965, unter Führung des Generals de Gaulle, die Bindungen seines Militärs an das Bündnis lockerte. Schon damals galt es in der Bundesrepublik aber auch, beides miteinander zu vereinbaren:  Fest in den Strukturen der NATO unter Führung der USA verankert zu sein, die allein die Sicherheit des Landes in den Zeiten des Kalten Krieges gewährleisten konnten, und gleichzeitig das enge Verhältnis zu Frankreich zu pflegen und auszubauen, ohne das die erstrebte Integration Europas, damals nur im Westen, nicht zu leisten war. 

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