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Im Frühjahr hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den Traditionserlass für die Bundeswehr unterzeichnet und in Kraft gesetzt. Mit diesem neuen Erlass wird ein Schwerpunkt auf die Tradition der Bundeswehr gelegt. (ES&T berichtete) Die Truppe ist aufgefordert, die neuen Grundsätze der Tradition in der politischen Bildung zu vermitteln. Damit dies nicht eine abstrakte Forderung bleibt, sollen die Teilstreitkräfte und die Organisationsbereiche Materialien erstellen, mit deren Hilfe diese Ausbildung durchgeführt werden soll. Die Streitkräftebasis hat nun als erste solche Handreichungen erstellt. Bei der Unterzeichnung dieser Handreichung in der Clausewitz-Kaserne in Burg bei Magdeburg erklärte der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Manfred Schelleis: „Traditionsarbeit ist niemals abgeschlossen, sondern ein laufender Prozess. Nicht nur die Benennung von Liegenschaften, sondern vielfältige Formen und Formate sind dazu geeignet. Die Truppe ist eingeladen, ja aufgefordert, die für sie am besten passenden zu wählen.“ In den Handreichungen sind Ideen aufgelistet, wie die Tradition gepflegt werden kann. Es werden Szenarien durchgespielt, z.B. wie entsteht ein Verbandsabzeichen? Es gibt Hinweise, an welchen Veranstaltungen teilnehmen darf und soll. Für viele Fragen gibt es da Antworten und Anregungen. Was dort nicht beschrieben wird, können die Stellen beantworten, deren Erreichbarkeit in den Handreichungen aufgeführt sind. Nun müssen die jeweiligen Einheitsführer dafür sorgen, dass die Pflege der Tradition auch in den Unterrichten oder Exkursionen entsprechend berücksichtigt wird. Politische Bildung – und dazu gehört die Traditionspflege – ist für einen Staatsbürger in Uniform ebenso wichtig wie die militärische Ausbildung. Darauf wird Generalleutnant Schelleis nun achten. Wie man hört, wird das Heer als nächstes eine ähnliche Handreichung vorstellen.

Autor: Rolf Clement