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Seit Anfang September 2018 stellt die deutsche Luftwaffe wieder einen Teil am seit 2014 eingerichteten sogenannten Verstärkung Airpolicing im Baltikum (VAPB), diesmal mit Eurofightern der Jagdgeschwader 74 bzw. 71. Ende November hatte ES&T die Gelegenheit, das Kontingent im estnischen Ämari zu besuchen. Fazit: Es läuft bislang reibungslos. Und man ist – bezogen auf die Primärrolle in jener vorgeschobenen NATO-Präsenz – ziemlich regelmäßig durchaus „beschäftigt“. Und zwar ausschließlich mit russischen Kontakten …

Letzteres bestätigte gleich zu Beginn der Einführung auf genaue Nachfrage nicht etwa die deutsche Seite, sondern der estnische Kommandant der Basis Ämari, Oberstleutnant Ülar Löhmus. Anhand seiner Zahlen lässt sich die deutlich gesteigerte russische Lufttätigkeit ablesen. Erfolgten im Jahr 2013 46 Alphas (echte Alarmierungen) der rotierenden NATO-Kontingente, waren es 2014 bereits 138 und 2015 wurde mit 153 ein bisheriger Höchststand erreicht. 2017 waren es 130‚ im Jahr davor etwas mehr als 100. Und 2018 waren vor der Übernahme durch die Luftwaffe in Ämari Ende August 85 nötig. Seit Anfang September (bis zum Besuch) erfolgten dann weitere 28 Alarmstarts, alle auf nicht korrespondierende bzw. fallweise „Ecken“ des Luftraums der baltischen Staaten kurz „abschneidende“ unplanmäßige Flugbewegungen bzw. Primärradarkontakte. Wobei 16-mal deutsche Piloten und 12-mal belgische F-16 aus dem litauischen Zokniai bei Šiauliai alarmiert wurden. Und es waren den QRA-Einsatz auslösend ausschließlich russische Militärmaschinen die man antraf bzw. antrifft, laut OTL Löhmus eben keine einzige einer anderen Nation. Und gleich am Tag nach dem Besuch wurden deutsche Eurofighter gleich dreimal gestartet, um vier russische Flugzeuge abzufangen, darunter eine zweisitzige MiG-29UB, eine An-26 und zwei IL-76-Transporter. 

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